Freitag, 3. März | 15:20

Baukultur und die Asfinag


Autobahnen zu bauen und zu betreiben erfordert nicht nur erstklassige technische Lösungen – auch die Gestaltung des Straßennetzes ist spätestens seit dem In-Kraft-Treten der „Baukulturellen Leitlinien des Bundes” ein konkreter Auftrag. Unter dem Motto „baukulturelle Verantwortung sichtbar machen – für unsere Kund:innen und die Gesellschaft” bekennt sich die Asfinag dazu, ihre Anlagen samt Bauwerken und Freiflächen am österreichischen A&S-Netz ökonomisch, ökologisch und architektonisch in die Landschaft einzufügen und das Erscheinungsbild der Autobahnen und Schnellstraßen im Sinne der Baukultur weiter zu verbessern. Die Asfinag ist sich dieser Verantwortung bewusst und hat eine Reihe von Instrumenten entwickelt, um neben der bautechnischen Komponente auch architektonische Akzente zu setzen. Ziel ist es dabei, Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Theorie in die gebaute Praxis umzusetzen. Über 80 Architekturwettbewerbe und eine Reihe von nationalen und internationalen Auszeichnungen beweisen, dass sich die manchmal mühevolle „Extra-Meile” in jedem Fall lohnt.
A.W.

Straßen, Brücken, Tunnel, Rastplätze, Straßenmeistereien. Alles ist funktionsdominiert. Und gerade deshalb, nicht nur wegen der starken Auswirkungen auf das Landschaftsbild, ist Baukultur hier wesentlich. Gestaltungsqualität nicht als mögliches Extra, als Gimmick, als Dekor zu sehen, sondern als immanenten Bestandteil planerischen Denkens, ist das Ziel der Asfinag. Daher auch die Einrichtung eines Beirates für Baukultur.
Gerade in einem Unternehmen mit klassischen Ingenieurszielen wie Funktionalität, Sparsamkeit und Effizienz gestalterische und kulturelle Qualitätskriterien einzubringen und damit bei den Akteuren einen Denkprozess anzustoßen, ist Ziel dieser Einrichtung. Und sie zeigt Erfolge.
G.P.

Alexander Walcher, geb. 1969 in Klagenfurt. Studium der Landschaftsökologie und Landschaftsplanung an der Universität für Bodenkultur in Wien. Geschäftsführer in der Asfinag Bau Management GmbH, zuständig für Projektentwicklung und Erhaltungsmanagement. Seit 1997 in der Asfinag tätig.

Georg Pendl, geb. in Innsbruck. Seit 1984 selbständiger Architekt, seit 2004 pendlarchitects. 2006–2014 Präsident der Bundeskammer der Architekten und Ingenieure, 2017–2021 Präsident des Europäischen Architektenverbands (ace-cae).