Donnerstag, 2. März | 14:50

Spallartgasse – Qualitätssicherungsinstrumente im Wohnbau


Seit über 25 Jahren wird die Qualitätssicherung im geförderten Wohnbau durch Grundstücksbeirat und Bauträgerjury sichergestellt. Um diese Qualität auch für freifinanzierte Wohnbauprojekte und somit für ein gesamtes Quartier zu garantieren, wurde von der Stadt Wien ab dem Herbst 2021 das Instrument eines Qualitätsbeirats für freifinanzierte Wohnbauprojekte in großen Stadtentwicklungsgebieten zum Einsatz gebracht.
Bei der Quartiersentwicklung Spallartgasse wurde bereits im städtebaulichen Vertrag eine Verpflichtung zur Erstellung eines „Handbuchs Qualitätssicherung” festgelegt und in der Folge der Qualitätssicherungsprozess sowohl in der Planung als auch in der baulichen Realisierung von einem von der Projektgruppe der Stadt Wien eingesetzten „Kernteam Qualitätssicherung” begleitet und sichergestellt. Das Ergebnis wird am Beispiel Spallartgasse 21 und 23 mit 228 freifinanzierten Wohneinheiten dargestellt.
M.P.

Als Autor des Siegerprojektes „Städtebaulicher Wettbewerb Spallartgasse” sind wir Mitverfasser des „Handbuchs Qualitätssicherung” sowie des vom Gemeinderat beschlossenen Rotdrucks zur Flächenwidmung und Bebauung Spallartgasse (ca. 1.000 Wohnungen, öffentliche Einrichtungen, 15.000 m² öffentlicher Park auf insgesamt 4 ha Grundfläche). Also sind wir einerseits verantwortlich für den detailliert ausgearbeiteten Städtebau und andererseits teilweise als planende Architekten für die Umsetzung tätig. Aus dieser Perspektive sind hier bezüglich Wohnen die Zielvorgaben des Wohnfonds Wien ins Auge zu fassen. Neben Gemeinwohlinteressen sollten Einsparungen in den Herstellungskosten infolge von Baukonjunktur und Vergabepraktiken, hinsichtlich Ökologie und Ökonomie wechselseitig verifiziert werden, um zu verhindern, dass Substitutionen von Baustoffen einen baldigen Tausch notwendig machen und damit Müllberge produzieren oder Weglassungen höhere Betriebskosten verursachen.
G.D.

Georg Driendl, geb. 1956 in Innsbruck. 1983 Akademie der bildenden Künste in Wien, ab 1983 Konzepte und städtebauliche Studien. Seit 1996 driendl*architects, international tätiges, unabhängig planendes Architekturbüro. Georg Driendl ist seit 2009 Mitglied des Denkmalbeirats im Bundesministerium. Gastprofessuren: Chiba University Tokyo, Franzens Universität Innsbruck, TU Graz, TU Cottbus, TU Wien.

Michael Pech, geb. 1958 in Villach. Studium der Architektur an der TU Wien. Vorstandsvorsitzender der ÖSW AG und Generaldirektor des ÖSW-Konzerns. Vorsitzender des Aufsichtsrates des Verbandes der gemeinnützigen Bauvereinigungen bis Mai 2022, Lehrender an der TU Wien und Universität Wien.