Samstag, 7. März | 14:15

Wohnbauten Avenue Henri Golay | Communaux d’Ambilly


Seit mehreren Jahren herrscht in Genf Wohnungsknappheit. Um dem entgegenzuwirken, hat der Kanton verschiedene Grundstücke als Entwicklungszonen ausgewiesen, in denen eine soziale Durchmischung sowie eine öffentliche Ausschreibung vorgeschrieben sind. Aufgrund der festen Verankerung des sozialen Wohnungsbaus in der Stadtentwicklung werden Architekturwettbewerbe für diese Projekte ausgelobt. Auch die beiden Projekte Avenue Henri Golay und Communaux d’Ambilly sind aus Wettbewerben entstanden.

Die Leitidee des Entwurfes beim Projekt Avenue Henri Golay ist die Aufwertung der Straße durch zwei Gebäudevolumen und neue qualitative Außenanlagen. Dadurch soll ein neuer Bezugsort für das Quartier entstehen. Alle 84 Wohnungen haben eine doppelte Orientierung mit Bezug zum angrenzenden Park. Die Knicke der Fassade strukturieren den Straßenraum und die Außenanlagen.

Das Projekt der Communaux d’Ambilly basiert auf einem Masterplan aus dem Jahr 2009. Auf einer 36 ha großen grünen Wiese entsteht ein neues Quartier mit insgesamt 2.400 Wohneinheiten und einer Schule. Im ersten Bauabschnitt werden 670 neue Wohnungen realisiert. Sechs Gebäudevolumen, welche durch vier Architekturbüros bearbeitet werden, bilden ein Ensemble. Die Büros arbeiten für ihre Entwürfe eng zusammen, wodurch ein Quartier mit einheitlichem Charakter entsteht.
Der Wohnbau „Voirons” beherbergt 180 Sozialwohnungen, die über drei Innenhöfe erschlossen werden. Durch eine Multiplikation von Ecksituationen wird jeder Wohnung eine doppelte Ausrichtung mit Blick in die Landschaft geboten.
S.G.

Stephan Gratzer, geb. 1982 in Stuttgart, Deutschland. Studium der Architektur an der Universität Stuttgart. Seit 2009 Architekt im Büro Jaccaud Spicher Architectes Associés (Partner seit 2019).