Freitag, 6. März | 12:30

Neue Wege in der partizipativen Architektur


Der Ruf nach einer stärkeren Bürgerbeteiligung am gebauten Raum wird zunehmend lauter. Etablierte Entscheidungs- und Planungsprozesse geraten dadurch auf den Prüfstand, und neue, partizipative Planungsstrategien müssen gefunden werden. Dies erfordert ein Umdenken der Planer, aber auch der Bauämter und anderer Planungsbeteiligter.

Architekt Daniel Fügenschuh, Vizepräsident der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen und Vorsitzender der Bundessektion ArchitektInnen, hinterfragt in seinem Vortrag alte Strukturen und neue Planungsmethoden. Was bedeutet die Forderung nach Bürgerbeteiligung für Städtebau und Architektur? Welche Konsequenzen für den Berufsstand der ArchitektInnen sind zu erwarten?

Aufgezeigt wird, wie eine gut geplante Partizipation der zukünftigen Nutzer am architektonischen Entwurf nicht nur die Architektur bereichern, sondern zugleich dem Projekt zu einer höheren Akzeptanz in der Gesellschaft verhelfen kann. ArchitektInnen können auf diese Weise sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltig bauen. Die Bürgerbeteiligung ermöglicht eine bedarfsgerechte und nutzeroptimierte Planung und schafft zugleich eine stärkere Identifikation der Nutzer mit ihrem Projekt.

Unterstützung kommt dabei von der Münchner Stadtbaurätin Elisabeth Merk, die sich intensiv für neue Wege der Öffentlichkeitsbeteiligung bei Bauvorhaben einsetzt und spannende Fallbeispiele aus München vorstellen wird. Darunter beispielsweise das Bürgergutachten zum Kunstareal München und unterschiedliche städtebauliche Projekte, bei denen Bürgerbeteiligung im Rahmen der Wettbewerbe stattfindet.
D.F.

Daniel Fügenschuh, geb. 1970 in Innsbruck. Vorsitzender der Bundessektion ArchitektInnen und Vizepräsident der Bundeskammer der ZTInnen. 1998–2001 bei Michael Hopkins, an der London Metropolitan University und als selbständiger Architekt tätig. Ab 2004 eigenes Büro in Innsbruck.

Elisabeth Merk, geb. 1963 in Regensburg, Deutschland. Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München seit 2007. Nach freiberuflicher Tätigkeit verantwortlich für Stadtgestaltung, städtebauliche Denkmalpflege und Sonderprojekte in München und Regensburg. 2000–2006 Leitung Stadtentwicklung und Stadtplanung in Halle/Saale. Seit 2005 Professorin an der HfT Stuttgart und seit 2015 Präsidentin der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL).