Freitag, 6. März | 11:15

Von der DNA des Ortes bis zum Detail


Waterfronts, frühere Hafenareale und Docks, nehmen in vielen Städten eine Schlüsselposition ein – durch ihr großes Potenzial, diese oft innerstädtischen oder stadtnahen Gebiete in attraktive, urbane Stadtteile zu transformieren. Diese Gebiete erweisen sich oft als Nährboden für Formen der Urbanität, die aus einer unorthodoxen Mischung aus Gebäuden, Programm und öffentlichem Raum entstehen. Man könnte sogar behaupten, dass das Überleben von „Urbanität” in diesen Gebieten mit neuer Bedeutung versehen werden kann. Typologisch gesehen bewegen sich Waterfronts zwischen zwei Extremen: von „City Branding” Waterfronts, die als repräsentative Symbole für die Stadt fungieren, bis hin zu „Waiting Lands”, die zu weit vom Zentrum entfernt sind, um eine städtische Waterfront zu bilden, aber gleichzeitig zu nah, um an der Peripherie belassen zu werden.

Über eine kleine Reise durch mehrere Hafengebiete gelangen wir zum Noordelijk Havenhoofd (Nordpier) in Scheveningen, dem berühmten Seebad südlich von Den Haag. Das Areal ist eher der zweiten Kategorie zuzuordnen, bietet aber dennoch ein enormes Potenzial, von einem Standort der Hafen- bzw. Fischindustrie in eine urbane, gemischt genutzte Waterfront transformiert zu werden. Das Gebiet besteht aus zwei Teilen: dem Fischereihafen mit fischverarbeitenden Betrieben und dem Seeboulevard mit einem Erholungs-Tourismusprogramm. Das Inntel Hotel ist Teil des von KCAP entworfenen Masterplans für den Noordelijk Havenhoofd in Scheveningen. Es befindet sich an der Spitze des Piers und bietet den Hotelgästen einen Blick auf die Küste. Das dreieckige Volumen sieht von jeder Seite anders aus – eine Landmarke im Wind.
U.S.

Michael Lackner, geb. 1986 in Radstadt, Salzburg. Studium an der Fachhochschule Salzburg für Informationstechnologie und Systemmanagement. Mitarbeiter der Firma Pilkington Austria GmbH im Bereich Produktmanagement für hochwertige Gläser.

Ute Schneider, geb. 1966 in Waldshut, Deutschland. Studium an den Universitäten Stuttgart, Karlsruhe und Delft. Mitarbeit bei Neutelings Riedijk Architecten in Rotterdam. Gründung von zipherspaceworks in Stuttgart 1998. Zusammenarbeit mit KCAP seit 2003, seit 2016 als Partnerin.