Samstag, 6. März | 13:15

Smart Block Geblergasse – Das GUTE LEBEN in der dichten bestehenden Stadt


Raus aus Öl und Gas – wie geht das?
Am Hernalser Gürtel in Wien wird erstmals in einem gründerzeitlichen Häuserblock eine CO₂-freie solar- und geothermiebasierte Energieversorgung schrittweise für einen Gründerzeit-Häuserblock realisiert und ein dezentrales Anergienetz im Endausbau für 18 Liegenschaften aufgebaut. Die Starteinheit bilden 2 nebeneinander liegende, abgewirtschaftete Miethäuser der Wiener Vorstadt, die um 1865 errichtet wurden. Der Versuch, eine architektonische Grundlage für das GUTE LEBEN in der dichten gründerzeitlichen Bestandsstadt am Beginn der 21. Jahrhunderts umfassend neu zu interpretieren, wurde begonnen. Der geförderte tiefgreifende Umbau einschließlich einer sanften Nachverdichtung und der Schaffung großzügiger Außenbereiche bildet den architektonischen Hintergrund für eine angestrebte Neue Nachbarschaft der Bewohner*innen.

Die Stadt als Energiespeicher – Geothermie 2.0 als Teil des Stadtumbaus
Derzeit werden noch rund 60% der Wohnungen in der Stadt mit Erdgas beheizt. Für die Umsetzung der Energiewende müssen bis 2040 nachhaltige Alternativen gefunden werden. Biomasse und Luftwärmepumpen in dicht bebauten Gebieten weisen erhebliche Nachteile auf. Wärmepumpensysteme mit Erdwärmesonden als saisonale Energiemassenspeicher sind hier im Vorteil. Im Pilotprojekt Smart Block Geblergasse wird aus dem System heraus, ohne zusätzlichen Energieaufwand, CO₂-frei Wohnraum im Sommer temperiert. Für die aufkommende Hitzeproblematik in unseren Städten ein konkurrenzloser Vorteil.
J.M.Z.

Johannes Zeininger, geb. 1954 in Wels, Oberösterreich. 1991 Bürogründung in Wien. Atelier mit Angelika Zeininger. Das Thema „Weiterbauen an der Stadt” sowie der Komplex „Hinzufügen” in Theorie und Praxis sind Schwerpunkte ihrer Arbeit.