Donnerstag, 3. März | 15:40

Village Mitte


Village im Dritten entwickelt sich zwischen Landstraßer Gürtel und Otto-Preminger-Straße als ein neues urbanes Quartier mit einem großzügigen grünen Park im Zentrum. Die entlang des Gürtels aufgefädelten Wohnbauten werden durch den Gürtelbogen – einen Geschäfts- und Gewerbebau – abgeschirmt.

Unser Baufeld – Village Mitte – ist das einzige, das in der Lücke im Zentrum der Gürtelbögen zu liegen kommt und adressbildend ist. Es war uns wichtig, die Erdgeschosszone so offen wie möglich zu belassen, um bis in den Park durchsehen und hier durchgehen zu können. Die höhendifferenzierte, um einen Hof gewickelte Figur haben wir in zwei unabhängige Häuser getrennt und die tiefstehende Wintersonne durch die vertikale Baukörperfuge in den verschatteten Hofbereich gelassen.

In Village Mitte kommen gleich mehrere uns wichtige Prinzipien zum Tragen: Wir gehen von einer Minimal- zu einer Maximalverglasung mit einem vorgelagerten Loggienband, sodass der Außenbezug umfassend ist und zum Herzstück des Wohnens wird. Ein weiteres Prinzip ist, dass man im Erdgeschoss nicht wohnt. Hier sind öffentliche Einrichtungen und Gemeinschaftsräume situiert, die über das Baufeld hinaus wirken. Auch die Dächer spielen eine wesentliche Rolle: An der Ostseite ist eine skulpturale hügelige Spielplatzlandschaft situiert, im Osten ein introvertierter Garten.

Was uns an dem Gebäude noch reizt, ist der „grüne Schleier” – die Nachbarschaftsfassade –, die aus teilweise durchgehenden Blumentrögen und Rankhilfen besteht. Man schaut so ins eigene Grün und kann zu einem besseren Mikroklima im Grätzel beitragen.
M.M.

Peter Roitner, geb. 1959 in Wien. Studium der Handelswissenschaften an der WU Wien. Prüfer beim Österreichischen Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen, Revisionsverband. Seit 1988 bei Heimbau | Eisenhof tätig. Obmann (Vorstand) bei Heimbau Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft. Reg. Gen.m.b.H. Geschäftsführer bei Eisenhof Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft m.b.H.

Bettina Götz, geb. 1962 in Bludenz. 1985 Gründung von ARTEC Architekten in Wien gemeinsam mit Richard Manahl. 2005 erhielten sie den Preis der Stadt Wien für Architektur, 2018 erschien ihre programmatische Publikation ARTEC Architekten bei Park Books.

Maria Megina, geb. 1981 in Wyschnij Wolotschek, Russland. Studium an der Bauhaus-Universität in Weimar mit anschließender Assistenz bei Prof. Hilde Barz-Malfatti. Seit 2008 bei Dietrich | Untertrifaller in Wien als Partnerin und Büroleiterin tätig.