Freitag, 4. März | 17:45

Nachverdichtung als architektonische Antwort auf die Versiegelung


Die Nachverdichtung ist eines der Themen in der Architektur, welches uns in der nächsten Zeit verstärkt beschäftigen wird. Der bestehende Gebäudekomplex „Inffeldgasse 25” befindet sich am Campus der Technischen Universität Graz auf den Inffeldgründen und wurde Ende der 1970er Jahre errichtet. Er beherbergt die sogenannten Maschinentechnischen Institute.

Durch die Aufstockung aller Bürotürme auf dieselbe Höhe von 4 Obergeschossen entstehen die benötigten Erweiterungsflächen für den Institutsbetrieb. Über die nunmehr einheitliche Bauhöhe der fünf Bürotürme ergibt sich eine Rhythmisierung der räumlichen Abfolge, die der einsehbaren Straßenfront in Länge, Tiefe und Höhe eine stringente Kontur verleiht.

Das um zwei Leichtbaugeschosse erweiterte Gebäude zeigt mit seiner sensitiv realisierten Tiefenwirkung der Fassaden die gestalterisch-ästhetischen Qualitäten des Entwurfs.
Auf die nahezu fugenfrei gefügten Rechtecke der schneeweißen Brüstungsfassaden legen sich die Schatten von keilförmigen, transluzenten Verschattungselementen, die aus der Horizontalen Licht- und Schattenspiele in der Vertikalen generieren. Im materiellen Kontrast von Sichtbeton und Neufassade – getrennt durch eine deutliche vertikale Gebäudefuge – verstärkt sich die kompositorische Wirkung der Fassade.
E.G.

Ernst Giselbrecht, geb. 1951 in Dornbirn, Vorarlberg. Studium der Architektur an der TU Graz. Seit 1985 eigenes Büro in Graz, 2004 Gründung der Ernst Giselbrecht + Partner architektur zt gmbh. 2021 Domigius Preis für TU Graz Inffeldgasse 25.

Manfred Hadinger, geb. 1958 in Vöcklabruck, Oberösterreich. Seit 1981 bei DOMICO, zuerst in der Technik, ab 1991 im Vertrieb. 2003–2017 nebenberuflich Bürgermeister in Frankenmarkt, Oberösterreich. Seit 2017 Prokurist bei DOMICO sowie Leitung für Vertrieb, Verkauf und Technik.