Samstag, 9. März | 14:15

M44 Dornbirn | Stadthäuser Schillerstraße | Hotel


Wohnen ist wieder im Kanon der Architektur, der Planung und in der Öffentlichkeit angekommen. Das Verhandeln der Wohnungsfrage ist wieder sichtbar, das Zusammenwirken von Bewohner, dem Haus und der Stadt ein Thema. So bleibt der Beitrag des Architekten politisch und die vorgetragene Qualität essenziell. Die Formulierung „möglichst viel, möglichst rasch, zu möglichst geringen Kosten” ist zu besprechen, denn sie greift zu kurz.

M44 Dornbirn
Neues Bauen im Korsett des städtebaulichen Gefüges, der Akt des Integrierens, das Ausloten von Möglichem wird beim Wohnhaus M44 thematisiert. Die bestehende stadträumliche Typologie, also der innerstädtische Straßenraum mit seiner offenen Bebauung, seinen prägenden Häusern und ihrem Verhältnis zur Straße erklären das Regelwerk. Freiräume, Geschoßigkeit, Fassadenlängen und Dachform, also die volumetrische Ausformung, klären die Bezüge. Die Haushülle erklärt sich aus den inneren Räumen und deren Organisation.

Stadthäuser Schillerstraße
Die Wohnanlage Schillerstraße versteht sich als Beitrag zur Stadtreparatur. Die Verbesserung der stadträumlichen Gegebenheiten bezieht sich auf Maßstäblichkeit, das stadträumliche Bezugssystem und auf die Bedeutung des Ortes. Die Fragen nach dem architektonischen Ausdruck werden im Verhältnis zum umgebenden Bestand beantwortet.

Hotel Innsbruck
Nachverdichten heißt unter anderem, versiegelte Flächen und bestehende Infrastruktur besser zu nutzen. Der Innenhof an der Maria-Theresien-Straße und ein abzubrechendes Hinterhaus gaben Raum, um Dichte in der zweiten Reihe zu gestalten. Licht, Luft und Sonne einerseits und der Zugriff auf den Hof andererseits bestimmen das Volumen und den Ausdruck. Das ist kompaktes Wohnen mit – an dieser Stelle – geringstmöglichem Flächenverbrauch.
C.B.

Carlo Baumschlager, geb. 1956 in Bregenz. Studium Industrie-Design und Architektur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Professor für Architektur und Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München. Bis Ende 2010 gemeinsam mit Dietmar Eberle Geschäftsführer von Baumschlager Eberle, seither zusammen mit Jesco Hutter geschäftsführender Gesellschafter des neu gegründeten Architekturbüros Baumschlager Hutter Partners.