Freitag, 8. März | 11:15

Music Box – Quartiershaus im Sonnwendviertel


Rückblickend betrachtet war die Charta von Athen von 1933, die hinsichtlich der Stadtplanung eher monofunktionale Gebäudetypologien vorsah, für die Architektur der Städte im 20. Jahrhundert wegweisend.

Wir befinden uns mittlerweile in einer Trendwende. Heterogene Gebäudestrukturen sind maßgebliche Themenschwerpunkte in der Architekturproduktion.

Mit der Music Box am Arsenalsteg entsteht in Wien ein Gebäude, welches Wohnen, Arbeiten und Freizeit unter einem Dach vereint. Die treibende Idee hinter der Music Box ist die Errichtung eines Themenhauses im Zeichen der Musik. Es soll eine maßgeschneiderte Infrastruktur für die Bedürfnisse und Ansprüche von Musikschaffenden hergestellt werden. Durch das Zusammenspiel von unterschiedlichen Komponenten und AkteurInnen entsteht ein lebendiger Hotspot der Kreativität, welcher attraktivierende und identitätsstiftende Impulse für ein gesamtes Quartier setzt. Gerade das Gemeinschaftliche, Übergreifende, ineinander Übergehende, Möglichkeiten Schaffende und Entwicklungen Bietende sind wichtige Eigenschaften von Architektur. Ein Gebäude endet nicht an seinen Grenzen, ganz im Gegenteil: Es entfaltet wichtige Potenziale auch und vor allem erst darüber hinaus. Der städtische Raum ist eine Art hybrides Wesen, welches sich auf Grund einer Vielzahl von möglichen Antworten als gebaute Sequenz manifestiert – Architektur kann so klar sein, aber gleichzeitig so viel beinhalten.
M.P. | H.W.

Michael Pech, geb. 1958 in Villach, Kärnten. Studium der Architektur an der TU Wien. Vorsitzender des Aufsichtsrats des Verbands der gemeinnützigen Bauvereinigungen, Vortragender an der TU Wien, seit 1997 Mitglied des Vorstands der ÖSW AG.

Heribert Wolfmayr, geb. 1973 in Grießkirchen, Oberösterreich. Studium an der TU Graz. Seit 2004 mit Josef Saller Inhaber des Architekturstudios heri&salli. Preis der Stadt Wien für Architektur 2018. Gastprofessuren an der Kunstuniversität Linz und der New Design University St. Pölten.