Austrian Embassy Bangkok


Das Botschaftsgebäude als Repräsentant eines Staates in einem anderen Kulturraum hat eine wichtige völkerverbindende Aufgabe. Ein respektvoller Umgang mit den kulturellen Eigenheiten beider Länder führt zur Entwicklung eines symbiotischen Raumes. Errungenschaften österreichischer Kultur, Forschung, Technik und Produktion vereinen sich mit der kulturspezifischen thailändischen Lebensweise und Bautypologie: Einzelne Individualgebäude gruppieren sich um einen gemeinschaftlichen, teilüberdachten Außenraum mit natürlicher Luftkühlung.
Der große Innenhof mit vorhandenen Bäumen und schattigen Bereichen durch auskragende Dächer folgt dieser Tradition wie auch der österreichischen Hofbauweise und bietet eine einladende Atmosphäre mit Aufenthaltsqualitäten für kulturelle Veranstaltungen, dient aber auch als Rückzugsraum in Notfallsituationen.
Technische Innovationen wie Photovoltaik-Module und optimierte Glaskonstruktionen bilden gemeinsam mit den örtlichen Baumaterialien Laterite und Teakholz die Grundlagen für das ganzheitlich konzipierte Gebäude. Die winddurchlässigen, doppelschaligen Teakholz-Elemente versorgen den Innenhof mit kühlender Frischluft, welche auch über das Flachdach nachströmt. Das dort aufgefangene Regenwasser wird in der darunterliegenden Zisterne für die Bewässerung der Pflanzen gesammelt. Die Hinterlüftung der Laterite-Wand und des Photovoltaik-Daches sorgen für eine natürliche Minimierung der Sonneneinstrahlung auf die wärmetransportierenden Oberflächen des Bauwerks.
Dieses Botschaftsgebäude zeichnet sich durch zahlreiche Maßnahmen als holistisches, nachhaltiges und völkerverbindendes Bauwerk aus.
M.B.

Marlies Breuss, Studium am Konservatorium in Feldkirch (Komposition und Klavier), Studium der Architektur an der TU Wien, Postgraduate-Studium am Southern California Institute of Architecture (SCI Arc) in Los Angeles.

Michael Ogertschnig, Studium der Architektur an der TU Wien, postgradualer Kurs am IAAS|MACBA in Barcelona.

1998 gemeinsame Gründung von HOLODECK architects.