CLT in der Architektur


CLT (cross laminated timber) ermöglicht in der Architektur neue Möglichkeiten für den Holzbau. Eine abgesperrte Holzplatte ist das Tragelement, das sowohl als Wand- als auch Deckenelement eingesetzt werden kann. CLT ist für einen hohen Vorfertigungsgrad geeignet – sämtliche Bearbeitungsschritte wie Fräsungen für Installationen müssen deshalb im Vorhinein exakt geplant werden. Neben der angenehmen Haptik bietet CLT auch eine sehr „warme” Oberfläche.

ZIS in St. Johann (Zentrum für Inklusion und Sonderpädagogik)
Die Gemeinde lobte einen Wettbewerb für eine Schule auf einem sehr beengten Grundstück direkt an der Salzach aus. Da der Turnsaal im Obergeschoß angeordnet ist, konnten sämtliche Klassenräume im Erdgeschoß mit zugeschalteter Freiklasse (Terrasse) direkt zur Salzach geplant werden. Die gesamte Schule wurde in Massivholzbauweise in einer sehr kurzen Bauzeit errichtet.

Agrarzentrum in Maishofen
Am Standort der Versteigerungshalle des Rinderzuchtverbandes hat die Salzburger Landwirtschaftskammer gemeinsam mit dem Maschinenring einen Wettbewerb für ein Bürogebäude in Holzbauweise ausgelobt. Ziel war es, am Standort mehrere Funktionen zu bündeln und mit dem „Bauernstoff” Holz Fahne für das eigene Produkt aus der Forstwirtschaft zu zeigen. Entstanden ist ein stimmiges Bürogebäude, in dem rund 40 Mitarbeiter die Vorzüge des neuen Baues nutzen können.

Kapelle in Ried am Wolfgangsee
Gemeinsam mit einem Künstler konnte für eine private Baufrau eine Kapelle in Holzmassivbauweise umgesetzt werden. Das Thema Barmherzigkeit drückt sich in der gedrehten Hülle aus Holz aus. Der Bau wurde im Computer dreidimensional entwickelt und konstruiert. Die einzelnen Formteile wurden in die Zimmerei geliefert, in einfacher Montagearbeit zusammengefügt und in kürzester Zeit aufgestellt. Eine derartige Form ist in handwerklicher Ausführung nur sehr schwer zu realisieren; deshalb wurde der Computer als Werkzeug eingesetzt. Der direkte Datenaustausch von Architekten mit den produzierenden Firmen erspart sehr viel Zeit und Kommunikationsaufwand.
S.S.

Johanna Kairi, geb. 1973 in Helsinki, Finnland. Studium der Holztechnologie an der TU Helsinki. 2001–2009 bei Stora Enso Wood Products im Bereich Forschung und Entwicklung. 2011–2016 Koordinierung des Schweighofer Prize; Innovationspreis für die Europäische Forst- und Holzwirtschaft. Seit 2016 bei Stora Enso im Bereich Business Development.

Simon Speigner, geb. 1969 in Thalgau, Salzburg. Freischaffender Architekt. Gründer und Geschäftsführer sps÷architekten zt gmbh. Mitglied diverser Beiräte, Vorstand der Initiative Architektur Salzburg. 2 Staatspreise für Architektur und Nachhaltigkeit.