Samstag, 6. März | 13:30

Wohnen Sporgasse | Griesgasse


Sporgasse
An einer der ältesten Gassen in Graz gelegen, ist die Struktur der verbundenen Gebäude durch lange Quermauern charakterisiert. Nach beiden Seiten durchgesteckte Wohnungen fügen sich dazwischen ein, zusätzlich belichtet über einen neuen Innenhof. Die Erschließung knüpft die Gebäude wieder zusammen. Der Dachbodenausbau erweitert sich mit Maisonetten und Terrassen über die Dächer der Altstadt. Für die „Schmetterlingsgaube” zur Sporgasse kippen die Dachflächen nach oben und unten auf, um für Belichtung zu sorgen. Vom Schlossberg als Ziegelflächen sichtbar, stärken sie die Geschlossenheit der Dachlandschaft.

Griesgasse
Das realisierte Wettbewerbsprojekt setzt einen Akzent für Neues Wohnen im Umbruchviertel Gries. Der Neubau bietet langgestreckte, nach beiden Seiten offene Grundrisse an und schafft „Luft”. Loggien zur Gasse können mit perforierten, beweglichen Lamellen geöffnet werden. So bestimmen die Bewohner das Maß der Interaktion mit dem Stadtraum selbst. Die Wohn-|Essbereiche öffnen sich zum Laubengang im Hof; in der Mitte finden sich Flur und Nassraum – so kann man durch die ganze Wohnung durchschauen. Kleine Reihenhäuser im Hof falten sich mit Atrien vor der Feuerwand des Nachbarn auf und sind dadurch beidseitig belichtet. Mit Laubengängen werden die Häuser über eine Stiege erschlossen.
Niemand will mehr so wohnen wir vor 200 Jahren. Die Objekte boten auch viel verbaute Substanz mit wenig Licht und Luft. Beiden Projekten liegt es daran, eine Synthese der charakteristischen Strukturen mit der architektonischen Intervention für das Wohnen anzubieten.
C. A.

Christian Andexer, geb. 1958 in Salzburg. 1991 Architekturdiplom. Experte WH Managementplan Graz und URBACT HerO for European Historic Towns. Mitglied der Grazer und Salzburger Altstadtkommission. Zahlreiche Bauten im historischen und sozialen Kontext.