Freitag, 5. März | 12:35

Raumplanung als gesellschaftspolitische Verantwortung


Ob Klimawandel oder Bodenverbrauch, ob Verödung vieler Orts- und Stadtzentren oder rasanter Anstieg der Wohnungspreise: Zentrale ökologische, ökonomische und soziale Probleme unserer Zeit erfordern ressortübergreifende Lösungen sowie einen neuen gesellschaftlichen Konsens über unseren künftigen Lebensstil und Lebensraum.
Der Raumplanung, der mit Blick auf die Siedlungsentwicklung der letzten Jahrzehnte gern chronisches Versagen nachgesagt wird, fällt dabei eine zunehmende gesellschaftspolitische Verantwortung zu. Um dieser zu entsprechen, braucht es neben zeitgemäßen planerischen Konzepten allerdings auch deren politische Umsetzung. Die Bereitschaft dazu wächst seit Jahren merklich auf kommunalpolitischer Ebene, wo immer mehr Gemeinden konkrete Schritte in Richtung einer nachhaltigeren Entwicklung setzen. Auf Bundes- und Landesebene hingegen überwiegen nach wie vor Willensbekundungen, denen bestehende Gesetze, Steuern, Förderungen und Projekte jedoch diametral entgegenwirken. Daher mündet der Vortrag in konkreten Forderungen an die übergeordnete Politik, ihrer großen Verantwortung gerecht zu werden.
D.F. | R.S.

Daniel Fügenschuh, geb. 1970 in Innsbruck. Vorsitzender der Bundessektion ArchitektInnen und Vizepräsident der Bundeskammer der ZTInnen. 1998–2001 bei Michael Hopkins, an der London Metropolitan University und als selbständiger Architekt tätig. Ab 2004 eigenes Büro in Innsbruck.

Reinhard Seiß, geb. 1970 in Steyr. Raumplanungsstudium an der TU Wien, Dr. techn. Tätigkeit u.a. als Berater, Fachpublizist und Filmemacher. Regelmäßige Beiträge u.a. für FAZ, Süddeutsche Zeitung, NZZ, Die Presse (Spectrum). Buchveröffentlichungen, zahlreiche Fernseh- und Hörfunkproduktionen, internationale Lehr- und Vortragstätigkeit. Mitglied im Stadtentwicklungsbeirat Dornbirn, im Österreichischen Baukulturbeirat sowie in der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung.