Vorträge nonstop im RadioKulturhaus Wien. Samstag, 5. April 2003. 13.30 bis 22.00 Uhr.
Stadt:Theater:Haag
Ein schwebendes Wahrzeichen für die Stadt Haag

ARTEC Architekten
Marte.Marte
Pichler & Traupmann
Wolfgang Pöschl
BKK-3/Johann Winter
Češka Priesner
Georg Driendl
Henke Schreieck
the next ENTERprise
Giner & Wucherer
noncon:form
Snøhetta/Christoph Kapeller
Hans Hollein
COOP HIMMELB(L)AU
Jabornegg & Pálffy


 
Die Stadt Haag in Niederösterreich hat ungefähr 5000 Einwohner und ist eine engagierte Theatergemeinde. Es entstand der Plan, den Hauptplatz während des Sommers für Theateraufführungen unter freiem Himmel zu nutzen. Es bedurfte also einer Bühne samt Zuschauerraum, die sich in wenigen Tagen auf- und abbauen lässt.

Um das Sommertheater überhaupt rentabel führen zu können, galt es, knapp 600 Besucherplätze unterzubringen, und zwar wetterfest und trotzdem mit dem Genuss der sommerlichen Atmosphäre.

Bei der realisierten temporären Tribüne sitzt man in zwei Ebenen übereinander. Zwei von der Seite in die Mitte gerückte Leimholzrahmen stemmen die eine Hälfte des Publikums in die Höhe, die Überdachung der Tribüne kragt dabei so weit aus, dass auch die meisten Zuschauer im flach ansteigenden Parkett unter ihrem Schutz sitzen. Damit die Stützen möglichst keinem Besucher die Sicht auf die Szene verstellen, stehen sie hinter der letzten Zuschauerreihe. Dadurch müssen sie allerdings geneigt sein, was auf den ersten Blick bedenklich erscheinen mag, denn die Stützen wirken allzu schlank für den wuchtigen Oberbau.

Doch gerade diese Kopflastigkeit versetzt die knallrote Tribüne in einen fein ausbalancierten, geradezu dramatischen Schwebezustand. Zudem ergeben sich reizvolle Durchblicke zur Altstadt und in die Landschaft des Mostviertels.

Mit dem neuen, temporären "Stadtmöbel" hat sich die Stadt Haag in erstaunlich kurzer Zeit ein kleines Wahrzeichen gebaut. Das Experiment, mit jungen Architekten zu arbeiten, ist geglückt, auch weil vom Statiker über die BürgerInnen, das Theaterprojektteam und die Sponsoren bis hin zu den Handwerkern und Behörden alle Mitwirkenden an einem Strang gezogen haben.
nc:f

noncon:form, wurde im Herbst 1999 von Roland Gruber, Dietmar Gulle und Peter Nageler in Wien gegründet. Studium der Architektur in Graz, Linz, London und Zürich und Studium von Kultur- und Medienmanagement in Salzburg. noncon:form arbeitet mit unterschiedlichen ProjektpartnerInnen an der Konzeption und Umsetzung von zeitgenössischen Kultur- und Architekturprojekten.
Realisierungen:
Temporäres Theater für die Stadt Haag/NÖ. gemeinsam mit Hernan Trinanes und Justin & Partner (jährlich seit 2000), österreichweite temporäre Kommunikationsplattform "wählBAR" gemeinsam mit synn (2002), Ortskerngestaltung Maria Saal/Kärnten gemeinsam mit Friedrich H. Mascher (derzeit in Arbeit), Villa Pia/Wien gemeinsam mit Reinhard Schneider (derzeit in Arbeit).
Preise mit dem "Stadt:Theater:Haag":
Bauherrnpreis 2001, Niederösterreichischer Holzbaupreis 2001, Nominierung zum Staatspreis für Architektur und Tourismus 2000, Internationaler WEKA Architekturpreis 2000.
Publikationen:
"Stadt:Theater:Haag", Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2002

Weiterführende Links:
office@nonconform.at
www.nonconform.at
Projektliste der Architekten in der nextroom architektur datenbank

   
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