Oder: Wie aus zwei denkmalgeschützten ehemaligen Bürogebäuden aus der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts mit gleichen Projektpartnern zwei einzigartige Hotels entstehen: das Hotel Daniel Vienna und das neue Grand Ferdinand.

Aus Sicht des planenden Architekten und des ausführenden GU-Innenausbauers werden diese beiden sehr unterschiedlichen Projekte präsentiert, die in ihrem Zugang zur Architektur und im Anspruch an Individualität einander um nichts nachstehen. Zunächst wird am Beispiel Hotel Daniel die Herausforderung dargestellt, ein Wiener Nachkriegs-Bürogebäude mit denkmalgeschützer Fassade und denkmalgeschütztem Stiegenhaus in ein völlig innovatives, kunstaffines und höchst komfortables Hotel mit ungewöhnlichem öffentlichem Bereich für ein urbanes Publikum zu verwandeln. Das Resultat war der Österreichische Staatspreis für Architektur 2014.

Da die Umsetzung dieses ersten gemeinsamen Projektes, wie auch jene des zweiten, des Hotels Grand Ferdinand, durch denselben Innenausbauer erfolgte, wird von diesem ein Blick hinter die Kulissen der Tätigkeit der Firma gewährt. Anhand konkreter Beispiele aus Projektmanagement, Projektsteuerung, Produktion, Beschaffung und Montage und zeitnaher, schnittstellenloser Abwicklung des Projektes werden die Potenziale einer solchen Konstellation diskutiert. Eine so enge Symbiose, die auf der Baustelle nur den Bauherrn, den planenden Architekten und die eine ausführende Firma vorsieht, bietet viel Effizienzpotenzial für den Ausführenden einerseits und Risikofreiheit für den Bauherrn andererseits.

Abschließend kehrt der Fokus zurück zur Architektur, wenn die Konzeptionierung und Neustrukturierung des Grand Ferdinand vorgestellt werden. Wieder hat sich der Bauherr ein denkmalgeschütztes Bürogebäude in prominenter Lage gewählt, dem diesmal der Architekt mit einer kompletten Aushöhlung und inneren Neustrukturierung (mit Öffnung des Erdgeschoßes über zwei Etagen) sowie der Einbeziehung der Wiener Innenstadt als Kulisse für den öffentlichen Bereich im Dachgeschoß begegnet.
C.H. | M.K.