TURN ON PARTNER im ORF RadioKulturhaus Wien. Freitag, 9. März 2012. 10.00 bis 19.00 Uhr.
TURN ON im ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 10. März 2012. 13.00 bis 22.00 Uhr.
Autobahn und Architektur am Beispiel Tunnelportale
 
Autobahnen zu bauen und zu betreiben erfordert nicht nur erstklassige technische Lösungen – die Gestaltung des Straßennetzes ist auch ein baukultureller Auftrag. Die ASFINAG ist sich dieser Verantwortung bewusst und hat eine Reihe von Instrumenten entwickelt, um technische Erfordernisse mit gestalterischer Qualität zu verbinden. Ziel ist es dabei, jene Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Erscheinungsbild aller baulichen Anlagen langfristig verbessern sollen.

Autobahntunnel sind ein besonders radikaler Eingriff in die Landschaft und ziehen nicht nur die Aufmerksamkeit des Autofahrers, sondern auch den Blick aus der Landschaft an. Am Beispiel Bosrucktunnel an der A 9 Pyhrnautobahn wird gezeigt, dass es geeignete Spielregeln braucht, um funktionale Zweckbauten wie z.B. Tunnelportale mit einer hohen ästhetischen Komponente zu versehen. Mit ihrem Siegerprojekt ist es den Architekten Riepl Riepl gelungen, das bereits bestehende Konglomerat an unterschiedlichsten Bauwerken zu ergänzen und zu einem neuen Gesamtbild zusammenzufügen. Das "Portal" überspannt großzügig die beiden Fahrbahnen und wird zum Symbol für die mittlerweile "barrierefreie" Verbindung der Bundesländer Oberösterreich und Steiermark. Zwei Flugdächer begleiten die jeweilige Fahrbahn durch das Portal in den Tunnel. Alles andere bleibt im Hintergrund.

Die Verkleidungen der Fassade und des Lüftungsturms erfolgen mittels stabförmiger, vertikaler Elemente aus patinierten Metallen. Durch geringe Farbdifferenzen zum bewaldeten Hintergrund wird deren Präsenz relativiert. Lediglich das helle Portal und die ebenso hellen Flugdächer treten signifikant in Erscheinung. Durch die Verwendung von Metallen wird auf die gemeinsame Geschichte der Eisenerzeugung und auf die nahe gelegene Eisenwurzen verwiesen.
A.S.|P.R.

Alois Schedl, geb.1952. Studium des Bauingenieurwesens an der TU Wien, als Aufbaustudium Raumplanung und Raumordnung. 1982–1985 Mitarbeiter im Kabinett des Bundesministers für Bauten und Technik. 1985 Vorstand der Wiener Bundesstraßen. 1993–2005 Vorstand bzw. Geschäftsführer der Österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen Aktiengesellschaft (ÖSAG). 2005 Geschäftsführer der ASFINAG Bau Management GmbH. 2007 Bestellung zum Vorstandsdirektor der ASFINAG (für Planung, Neubau sowie bauliche und betriebliche Erhaltung verantwortlich).

Peter Riepl, geb. 1952 in Oberösterreich. Architekturstudium an der TU Innsbruck. 2000–2006 Gastprofessuren an den Universitäten Kassel, München, Coburg und Darmstadt.

1985 Gründung von Riepl Riepl Architekten (gemeinsames Atelier mit Gabriele Riepl) in Linz.

Realisierte Projekte (Auswahl): OK Offenes Kulturhaus in Linz (1998), Kirche St. Franziskus in Steyr (2001), Hösshalle in Hinterstoder (2002), Bundesschulzentrum in Kirchdorf/Krems (2003), Fachhochschule in Eisenstadt (2003), Pflegeheim Höchsterstraße in Dornbirn (2005, gemeinsam mit Johannes Kaufmann), Arbeiterkammer Oberösterreich in Linz (2008), Hafenhalle Linz09 (2008), Parkbad in Linz (2008, gemeinsam mit Johannes Kaufmann), Congress in Schladming (2011).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Wohnen am Schlosspark Altmünster am Traunsee, Forschungsinstitut RISC II in Hagenberg, Wohnquartier Sonnwendviertel in Wien, Seehotel Gmunden.

Auszeichnungen (Auswahl): Kulturpreis des Landes Oberösterreich (1989), Architekturpreis der Österreichischen Beton- und Zementindustrie (1990, 2003), Oberösterreichischer Holzbaupreis (2003, 2009: Sonderpreis), Bauherrenpreis der ZV der Architekten Österreichs (1990, 1998, 2001, 2003).


Weiterführende Links:
www.asfinag.at
www.rieplriepl.com
Projektliste in der nextroom architektur datenbank

   
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