TURN ON PARTNER im ORF RadioKulturhaus Wien. Freitag, 7. März 2014. 10.00 bis 18.30 Uhr.
TURN ON im ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 8. März 2014. 13.00 bis 22.00 Uhr.
Pech | Freimüller
Vlay | Ullrich
Roitner | Geiswinkler
Aulinger
Holz | Schröckenfuchs
Rümmele | Petersen
Hausberg | Mitterecker
Sattler | Spiegl
Artaker | Pichler
Hagenauer | Liegler
Leitzig | Chalabi
Pernthaler | Müller
Dutton | Ziegler
Wimmer | Stockinger
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Zitter | Wittfeld
winkler + ruck
Werner Neuwirth
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Markus Pernthaler
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Programm

PaN Wohnpark – Ernst-Melchior-Gasse | Siedlung Krone
Die beiden Bauten in Wien und Zürich verbindet die Tatsache, teilweise mit staatlichen Subventionen finanziert worden zu sein. Diese Mechanismen zur Förderung kostengünstiger Wohnungen funktionieren trotz unterschiedlicher soziokultureller Parameter und politisch-geschichtlicher Entwicklung in beiden Orten erstaunlich ähnlich: Über ein Kostenmaximum einzelner Wohnungen wird ein Baukostenlimit definiert, das in beiden Fällen sehr tief ist und nur über entsprechende Entwurfsstrategien erreicht werden kann.

Der Wohnbau am ehemaligen Nordbahnhof in Wien, der in Zusammenarbeit mit Werner Neuwirth (Wien) und Sergison Bates architects (London) entstanden ist, bildet mit den Häusern der beiden anderen Architekten einen urbanen, räumlich gepressten Hofraum, aus dem diese über drei jeweils außen liegende Hallenräume betreten werden. Das übergeordnete Thema des interkulturellen Wohnens, unter welches das Konkurrenzverfahren gestellt war, wurde somit bereits in der Zusammenarbeit dreier Architekten aus unterschiedlichen Kulturräumen implementiert. Neben der städtebaulichen Setzung wurden im Entwurf architektonische Konventionen wie Dachausbildung, Öffnungsverhalten, ein öffentlich genutztes Erdgeschoss, die generelle Materialisierung oder das Thema des Split Levels in den Wohnungen vereinbart, danach aber individuelle Häuser in unterschiedlicher Prägung geplant.

Der Ausdruck des Hauses vBK in Wien betont mit einer Sockelausbildung in Beton und den Putzflächen der Obergeschosse den urbanen Charakter der Bebauung. Die bewegten Öffnungen mit ihren differenzierten Proportionen und Ausbildungen widerspiegeln den komplexen räumlichen Aufbau der Wohnungen. Herzstück der Split-Level-Wohnungen bildet ein überhoher Hallenraum, der Küche, Wohnraum und räumlich auch die in die Tiefe führende Loggia einbezieht.

Das Projekt Krone in Zürich dagegen vervollständigt mit wenigen Maßnahmen einen urbanen Block mittels einer offenen Randbebauung zu einem Ensemble mit hoher stadträumlicher Prägnanz. Die denkmalgeschützten Gebäude des Restaurants Krone und der dazugehörenden Scheune werden über eine offene Hofbildung mit Gartenwirtschaft in die Bebauung einbezogen und stehen räumlich im Dialog mit der neuen, dichten Bebauung. Diese entwickelt sich c-förmig um einen kleinen Außenbereich mit gemeinschaftlichen Nutzungen zum höheren Volumen der geförderten Alterswohnungen, die einen Teil der prägnanten Großform bilden. Dieser Bauteil hat zwei unterschiedliche Ausrichtungen: Eine Seite ist über eine offene Erschließung geprägt, die mit einer Treppe alle Wohnungen bedient und durch ihre Großzügigkeit auch Begegnungszone und Belichtungsraum für die Küchen der Wohnungen darstellt. Die Westseite bildet eine bewegte Balkonseite, an der die Wohn- und Schlafräume der Kleinwohnungen liegen. Die Wohnungen selber bestehen aus einer offenen Raumsequenz, die – vom Laubengang direkt betreten – die Räume und den Balkon zusammenhängend als räumliche Einheit erfahrbar macht.
T.v.B.
Thomas von Ballmoos, geb. 1961 in Zürich. Architekturstudium an der ETH Zürich. 1988–1994 Mitarbeit im Architekturbüro ARCOOP Ueli Marbach und Arthur Rüegg, 1990 Mitarbeit bei Alejandro de la Sota, Madrid, 1994–1998 Assistent für Entwurf an der ETH Zürich bei Prof. Adrian Meyer. Seit 1994 eigenes Büro in Zürich. 2006 Professeur invité, EPF Lausanne. Seit 1996 Büro von Ballmoos Krucker Architekten zusammen mit Bruno Krucker. Jurytätigkeit, Gastkritiken und -vorträge.

Realisierte Projekte (Auswahl): Wohnsiedlung Stöckenacker in Zürich (2002), Werksgebäude EW Buchs, Schweiz (2004), Schule Obermeilen in Meilen, Schweiz (2007), Wohnsiedlung Krone in Zürich (2011), Wohnsiedlung Triemli in Zürich (2011), Wohnsiedlung Badenerstrasse in Zürich (2011), Schulhaus Wyden in Winterthur (2011), Baudienstzentrum SBB in Zürich (2012), Rechenzentrum der Stadt Zürich (2012), Wohnhaus Neunbrunnenstrasse in Zürich (2013), Wohngebäude Nordbahnhof in Wien (2013).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Wohnsiedlung Ibelweg in Baar, Schweiz, Pflegezentrum in Zollikon, Schweiz, Wohnbauten Funkkaserne in München, Hochhäuser Leutschenbach in Zürich, Stadthausareal in Adliswil, Schweiz, Wohnsiedlung Letzigraben in Zürich, Migros Kreuzplatz in Zürich.

Auszeichnungen (Auswahl): Auszeichnung guter Bauten Kanton Zürich (2003), ARC Award (2012), Architekturpreis Region Winterthur (2012).