Vorträge nonstop. ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 7. März 2009. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner"    Freitag, 6. März 2009. 13.30 bis 19.00 Uhr.
Brettsperrholz – Holzbau auf dem Weg vom Stab zur Platte
 
Vor etwa acht Jahren schrieb der Architekt Andrea Deplazes: "Das steigende Interesse an neuen Holzbautechnologien lässt die These zu, dass wohl zum ersten Mal in der Architekturgeschichte tendenziell eine Entwicklung vom Massivbau zum Holzbau stattfindet." (zit. nach Eva Guttmann: Zuschnitt 31) Diese Einschätzung hat sich bewahrheitet und manifestiert sich auch in der Etablierung von Brettsperrholz, auch wenn eine einheitliche und verbindliche Bezeichnung dieses Baumaterials noch nicht wirklich existiert.

Seit nunmehr etwa zehn Jahren findet also ein Wandel statt, der einen völlig neuen Zugang zu massivem Holz als Konstruktionsmaterial erlaubt. Waren früher stabförmige Konstruktionen wie die Rahmen- oder die Skelettbauweise die häufigsten Varianten und gab es Holzmassivbau mehr oder weniger ausschließlich in Form der Blockbauweise, so erweitert das Brettsperrholz die Möglichkeiten im Holzbau ganz grundlegend.

Das bedeutet, dass das Konstruieren mit Holz um einiges einfacher geworden ist, dass es möglich ist, auch im Holzbau in Flächen zu denken, und dass beispielsweise Fenster- oder Türöffnungen aus den Wandelementen einfach herausgeschnitten werden können, ohne dass ein übergeordnetes Raster berücksichtigt werden muss. Es bedeutet auch, dass viele Vorteile des Holzes nun optimal genutzt und neue produktionstechnische Wege, wie etwa ein hoher Vorfertigungsgrad, beschritten werden.

Die industrielle Herstellung des Produkts hat nun, nach der ersten Pionier- und Entwicklungsphase, eine für die österreichische Holzwirtschaft relevante Größenordnung angenommen. Neben Österreich gehört Deutschland zu den wichtigsten Brettsperrholzproduzenten. Der Markt für Exporte innerhalb Europas, aber auch nach Übersee ist entsprechend groß und wird weiter wachsen.
Zwei.

Kurt Zweifel, geb. 1957 in Luzern (Schweiz). Lehre als Hochbauzeichner. Anschließend Entwurfs- und Ausführungsplanung. Bauleitung Neubau Bahnhof Luzern. Ausstellungs- und Kuratorentätigkeit am Institut GTA (ETH Zürich). Produktionsleitung der Ausstellung "Architektur im 20. Jahrhundert – Österreich" im Deutschen Architekturmuseum. 1997–2003 Aufbau, redaktionelle Betreuung und Weiterentwicklung der Website des Architekturzentrums Wien (www.azw.at) sowie der Online-Baudatenbank "Architektur Archiv Austria". Seit 2005 bei proHolz Austria zuständig für die Kommunikation Fachöffentlichkeit.

Weiterführende Links:
www.proholz.at

   
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