Vorträge nonstop. ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 12. März 2011. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner". TU Wien | Kuppelsaal. Freitag, 11. März 2011. 13.00 bis 19.00 Uhr.
Österreichischer Pavillon Expo 2010 in Shanghai
 
In den letzten 10 Jahren hat die Wahrnehmung von Architektur eine wesentliche Wandlung vollzogen. Themen wie Emotion, Intensität, Identität, Atmosphäre und räumliche Opulenz, in Kombination mit innovativen Technologien – wie digitale Entwurfsmethoden und von Computern gesteuerte Fabrikation – haben neue Möglichkeiten für den Architekturentwurf geschaffen. Zugleich greifen diese Methoden auf eine lange historische Entwicklung zurück und decken Themen und Sehnsüchte ab, die tief verwurzelt sind im Wesen der europäischen Stadt. Anhand des Österreich-Pavillons für die Expo 2010 in Shanghai wurden einige dieser Komponenten erklärt und dargestellt.

Der zweigeschossige Bau entstand nach einem gemeinschaftlichen Entwurf der Wiener Architekturbüros SPAN und Zeytinoglu Architects. Sein Leitmotiv sind nahtlose Oberflächen und Verbindungen, die biologische Strukturen reflektieren. Dazu kam – weltweit erstmals – Software zum Einsatz, die zur Erforschung komplex gekrümmter Oberflächen entwickelt wurde.

Die Architektur des Projekts basiert auf Ideen zu Kontinuität und graduellen Verbindungen zwischen den Räumen – ein Konzept, das geeignet ist, einen kontinuierlichen Fluss innerhalb des Pavillons zu entwickeln und auf subtile Art und Weise Innen und Außen zu verknüpfen. Auch die Farbabstufung der Fassade, das Design der Bars und Pulte sowie Details wie die Verkleidungen der Deckenspots wenden dieses Prinzip konsequent an.

Die räumlichen Beziehungen des Pavillons greifen spielerisch die Balance, Trennung und Symbiose zwischen Stadt und Land auf. Abstrahierte Landschaften als sinnliche Erfahrungsräume erzeugen eine rhythmische Bewegung vom Naturraum zum kulturell-akustisch verdichteten Stadtraum. Der zentrale Raum wölbt sich von innen nach außen. Die geschwungene Raumsequenz unterstützt das Fließen des Besucherstroms vom Eingangsbereich durch das Ausstellungsareal hin zum Ausgang. Dank der nahtlosen Übergänge können sich die computeranimierten Panoramen und Bildwelten frei und ungehindert im Raum entfalten.
Alle diese Komponenten ergeben ein vielfältiges, reiches und komplexes räumliches Erlebnis.
MdC.

Matias del Campo, geb. 1970 in Santiago, Chile. Architekturstudium an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 1995–1998 Redakteur des Wiener Stadtmagazins "Falter". 1998–2001 ORF-Korrespondent. Seit 2003 zahlreiche Projekte, Ausstellungen und Publikationen unter dem Label SPAN gemeinsam mit Sandra Manninger. Mehrfach ausgezeichnet für die Architekturentwürfe von SPAN. Seit 2008 Gastprofessor für Architekturentwurf am Dessau Institute of Architecture.

Sandra Manninger, geb. 1970 in Graz. Architekturstudium an der Technischen Universität in Wien. Zahlreiche Projekte, Ausstellungen und Publikationen in Zusammenarbeit mit Matias del Campo unter dem Label SPAN. Seit 2008 Gastprofessorin für Architekturentwurf am Genetic Architecture Studio, ESARQ, Barcelona.

Arkan Zeytinoglu, geb. 1968 in Klagenfurt. Architekturstudium an der Technischen Universität in Graz. Anschließend "5th Year Design Studio" an der Cooper Union in New York. Generalplaner für private und staatliche Bauherren im Bereich Architektur und Interior Design, Konzeption und Umsetzung von Hotel- und Resortprojekten im In- und im Ausland. 1995 Bürogründung in Wien, Partnerbüros in Wien und im Ausland.


Weiterführende Links:
www.span-arch.com
www.arkan.at
Projektliste SPAN in der nextroom architektur datenbank
Projektliste Zeytinoglu in der nextroom architektur datenbank

   
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