Vorträge nonstop. ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 6. März 2010. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner". TU Wien | Kuppelsaal. Freitag, 5. März 2010. 13.30 bis 19.00 Uhr.
Peek & Cloppenburg Weltstadthaus
 
An der Kärntner Straße, zwischen Johannes- und Himmelpfortgasse, entsteht das neue Peek & Cloppenburg Weltstadthaus im Zentrum der Wiener Innenstadt, einem Bezirk, der als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO steht. Ausgangspunkt des Entwurfes ist der Gedanke eines Hauses mit Fenstern – die moderne, abstrahierte Interpretation einer klassischen Gebäudetypologie, die sich mit ihren Fassaden nicht als Solitär, sondern vor allem als Teil der übergeordneten Struktur des Straßen- und Stadtraumes versteht. Ein Haus, das sich strukturell kraftvoll behauptet und durch die Wahl der Materialien und Proportionen eine beständige, institutionelle Identität schafft, das sich aber auch zurücknimmt und als Bestandteil der Straßenwand wirkt.

Prägendes Material der Fassade ist ein heller, fein gestockter Donaukalk, ein für Wien typischer Kalkstein, der – massiv aufgemauert – in seiner Materialität dem historischen Kontext Rechnung trägt. Als Fortschreibung des benachbarten Bestands schließt das neue Gebäudevolumen den städtischen Block. In seiner rationalen Grundstruktur knüpft das Gebäude an die Tradition der späten Wiener Warenhäuser an. Auf subtile Art reagiert die Fassade auf die Gliederung der angrenzenden Häuser. Die Fensterproportionen sowie das Verhältnis von geschlossener Wand und Öffnungen reflektieren die Fassaden der historischen Nachbargebäude. Im Erdgeschoss springt die sonst zurückliegende Glasebene nach vorn. Die Wandöffnung wird so zum Schaufenster an der Straße. Im vierten Obergeschoss öffnet sich die Fassade mit einer Loggia zur Stadt hin. Die sechs Verkaufsebenen werden vom Haupteingang an der Kärntner Straße über ein zentrales, von Tageslicht durchflutetes Atrium erschlossen. Dieses setzt einen inhaltlichen Kontrapunkt zu den mit Textilien bestückten Verkaufsräumen und findet seinen oberen Abschluss in einer Lichtkrone in der Tradition der großen Kaufhäuser des 19. Jahrhunderts.
David Chipperfield Architects

Sir David Chipperfield, geb. 1953 in London. Bis 1977 Architekturstudium an der Kingston School und der Architectural Association in London. Danach Zusammenarbeit mit Douglas Stephen, Richard Rogers und Norman Foster.

1984 Eröffnung des eigenen Büros, heute mit rund 150 Mitarbeitern in London, Berlin, Mailand und Shanghai (David Chipperfield Architects).

Daneben Unterrichtstätigkeit an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, an der Harvard Universität (USA), der Universität Graz, der Universität Neapel (Italien), am Royal College of Art London, der École Polytechnique (Lausanne, Schweiz), dem Art Institute Chicago (USA), der School of Architecture in Neapel (Italien) und dem Illinois Institute of Technology in Chicago (USA). 2003 Mies van der Rohe Vorsitz an der Escola Técnica in Barcelona. Derzeit Honorarprofessor an der University of the Arts in London.

Realisierte Projekte (Auswahl): Figge Art Museum in Davenport, USA (2005), Literaturmuseum der Moderne in Marbach am Neckar, Deutschland (2006), America’s Cup Building in Valencia, Spanien (2006), BBC Scotland at Pacific Quay in Glasgow, Großbritannien (2006), Empire Riverside Hotel in Hamburg, Deutschland (2007), Galeriehaus „Am Kupfergraben 10“ in Berlin, Deutschland (2007), Rena Lange Headquarters in München, Deutschland (2007), Kivik Pavillon, Schweden (2008), Campus Audiovisual in Barcelona, Spanien (2008), Ninetree Village in Hangzhou, China (2008), City of Justice in Barcelona, Spanien (2009), Anchorage Museum at Rasmuson Center, Alaska, USA (2009), Neues Museum, Museumsinsel Berlin, Deutschland (2009), Museum Folkwang in Essen, Deutschland (2010).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Rockbund Project in Shanghai, China (2010), Kaufhaus Tyrol in Innsbruck, Österreich (2010), Peek & Cloppenburg Weltstadthaus in Wien, Österreich (2011), Justizpalast in Salerno, Italien (2011), "The Hepworth" Galerie in Wakefield, Großbritannien (2011), Turner Contemporary Gallery in Margate, Kent, Großbritannien (2011), HEC School of Management in Paris, Frankreich (2011), Erweiterung Saint Louis Art Museum, USA (2012), Erweiterung Friedhof San Michele in Venedig, Italien (2013), Neues Eingangsgebäude – James Simon-Galerie in Berlin, Deutschland (2013).

Auszeichnungen (Auswahl): Mehr als 40 nationale und internationale Wettbewerbe und zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen, u.a. Andrea Palladio Preis (1993), Heinrich Tessenow Goldmedaille (1999), Ehrenmitglied der Florenzer Akademie für Kunst, Design und Commander of the Order of the British Empire (2004), Berufung zum Royal Designer for Industry (2006), Ehrenmitglied des American Institute for Architects und des Bundes Deutscher Architekten (2007), Stirling Prize (2007), Ernennung zum Royal Academician und Ehrendoktor der Kingston Universität (2008), Bundesverdienstkreuz, Deutschland (2009), Erhebung in den Adelsstand, Großbritannien (2010).


Weiterführende Links:
www.davidchipperfield.com
Projektliste in der nextroom architektur datenbank

   
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