Vorträge nonstop im RadioKulturhaus Wien. Samstag, 5. April 2003. 13.30 bis 22.00 Uhr.
Sargfabrik/Miss Sargfabrik

ARTEC Architekten
Marte.Marte
Pichler & Traupmann
Wolfgang Pöschl
BKK-3/Johann Winter
Češka Priesner
Georg Driendl
Henke Schreieck
the next ENTERprise
Giner & Wucherer
noncon:form
Snøhetta/Christoph Kapeller
Hans Hollein
COOP HIMMELB(L)AU
Jabornegg & Pálffy


 
Die "Sargfabrik" ist ein unkonventioneller Wohnbau - und zwar was seine Entstehungsgeschichte aber auch was die Architektur betrifft. Ungewöhnlich ist der Wohnbau schließlich, weil er mit öffentlichen Förderungen errichtet wurde und trotzdem konventionelle Ideen hinter sich lässt.
Auf dem Gelände einer früheren Sargfabrik errichtet (von dieser ist auch der Name übernommen), wertet der Bau den 14. Bezirk in Wien in einem eher unattraktiven Bereich entscheidend auf.
Die "Sargfabrik" ist ein Mitbestimmungsprojekt. Dabei ging es um mehr als um ein Verschieben von Zwischenwänden innerhalb einer vorgegebenen Struktur. In langen Diskussionen untereinander und mit dem Architektenteam erarbeiteten die BewohnerInnen ihre Vorstellungen und Ideen, die im Wohnbau schließlich umgesetzt wurden.
Die Anlage ist stark nach außen orientiert. Das heißt, alle Gemeinschaftseinrichtungen - Schwimmbad, Beisl, Seminarräume, Veranstaltungssaal, Kindergarten - sind so dimensioniert, dass sie durch die Nutzung der BewohnerInnen nicht ausgelastet bzw. wirtschaftlich zu führen sind, sondern nur dadurch, dass Nutzer von außen die Angebote annehmen. Dies ist auch tatsächlich der Fall!

Das jüngere Projekt "Miss Sargfabrik" beruht auf denselben Grundsätzen wie das frühere Projekt. Die Architektur fällt wieder durch ihre kräftige Farbe in einem sonst eher grauen Stadtteil auf. Dies wird durch die Auflösung von üblicherweise rechtwinkeligen Räumen verstärkt. Ungewöhnliche Schrägen und Raumwirkungen sind also auch im geförderten Wohnbau möglich!
Es gibt in der "Miss Sargfabrik" keine extern orientierten Gemeinschaftseinrichtungen wie in der "Sargfabrik", jedoch zahlreiche interne Einrichtungen wie eine Gemeinschaftsküche, Bibliothek, Clubraum und Waschküche, die in einem unerwarteten Ausmaß von den Mietern genutzt werden.

Das bestätigt den Satz:
Wo Bären sich wohl fühlen, fühlen sich auch Menschen wohl!
J.W.

BKK-3/Johann Winter, BK, BKK, BKK-2, jetzt BKK-3.
Geburt, Studium, Büro - alles in Wien.

Weiterführende Links:
www.bkk-3.com
Projektliste der Architekten in der nextroom architektur datenbank

   
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